Die graue Friedenstaube

Da fliegt die graue Friedenstaube,
Und zieht hinaus ins tief ergraute,
vom Krieg verstaubte, viel zu laute,
Gebiet, in das sich niemand traute.

Sie singt das alte Lied vom Lieben,
doch bringt sie damit hierher Frieden -
Wo giergetrieb'ne Rüstungsschmieden,
sich wieder für Profit entschieden?

Doch singt sie weiter - ungestört
vom Fakt, dass keiner sie erhört,
weil sie noch weiter hierauf schwört,
dass alles einmal friedlich wird.

Und als sie immer lauter singt,
so laut, dass es hinüberschwingt
den grauen Trümmerberg durchdringt,
zu einem Kind - das sich besinnt.

Das kleine Herz, erwärmt vom Lied,
sich leidsam aus den Trümmern zieht.
Es lernt, dass Friede erst geschieht
wenn jeder seinen nächsten liebt.

Wie herzlich es durchs Leben schreitet,
Von jener Taube stets begleitet,
und dadurch in die Wege leitet,
was endlich Harmonie verbreitet.